1. Filterfunktion des Messverstärkers
Das Ausgangssignal eines Kraftsensors oder Dehnungsmessstreifens setzt sich aus statischen Anteilen (Gleichspannungsanteilen) und dynamischen Anteilen (Schwingungen oder schnellen, impulsartigen Signaländerungen) zusammen.
Der statische Anteil kann z.B. das Gewicht auf einer Wägezelle sein; dynamische Anteile resultieren z.B. aus stoßartigen Belastungen beim Auflegen eines Gewichts.
Weitere Ursachen für dynamische Belastungen sind z.B.Schwingungen des Systems mit der Eigenfrequenz aus Wägezelle und Masse ("mechanische Feder" und "Gewicht").
Unerwünschte dynamische Anteile sind z.B. Einstreuungen von z.B. 50Hz oder 100Hz durch andere elektrische Geräte, oder durch parallel zum Sensorkabel verlegte Kabel. Auch die Verstärkerelekronik selbst erzeugt dynamische Anteile (Rauschen mit sehr vielen Frequenzanteilen ("weißes Rauschen").
Die Aufgabe des Tiefpassfilters besteht darin, die dynamischen Anteile im Ausgangssignal zu entfernen, um nur die gewünschten Frequenzanteile passieren zu lassen. Durch Beschränkung der sogenannten "Bandbreite" wird die Auflösung verbessert, indem z.B. Schwingungen gefiltert werden und nur der "statische" Anteil einer Waage übertragen wird.
Je mehr dynamische Anteile in einem Signal enthalten sind, desto größer wird die Rauschamplitude. Als Faustregel gilt: 10-fache Bandbreite bedeutet 3 fache Rauschamplitude (genau genommen √10-fach bei weißem Rauschen).
Daher sollte die Bandbreite des Messverstärkers "so niedrig wie möglich" und "so hoch wie nötig" gewählt werden.
2 Grenzfrequenz des Tiefpassfilters
Bei der Grenzfrequenz fg werden die Signalamplituden um 3dB gedämpft (auf ca. 70% Amplitude gegenüber statischen Signalen).