Die maximalen Dehnungen in einem Torsionsstab liegen unter 45° zur Wellenachse. Durch die Anordnung von jeweils zwei Messgittern unter +45° und -45° lässt sich ähnlich wie bei der Biegebeanspruchung eine Brückenschaltung mit zwei positiv- und zwei negativ gedehnten Gittern realisieren.
Gitter R1 ist parallel Gitter R3 und positiv gedehnt bei Rechtsmoment.
Gitter R2 ist parallel zu Gitter R4 und negativ gedehnt ("gestaucht") bei Rechtsmoment.
Temperaturbedingte Dehnung und Dehnung infolge Biegung oder Axialkraft werden bei dieser Schaltung kompensiert. Es wird nur die Torsion erfasst.
Die mechanische Spannung σt ergibt sich aus dem Torsionsmoment Mt und dem Widerstandsmoment Wt gegen Torsion:
τt = Mt / Wt
Für den Vollzylinder gilt:
Wt = Wp = π d3 / 16
Für die Hohlwelle gilt:
Wt = Wp = π (da4 - di4 ) / (16da )
Mt =γ · G ·Wt = ΔUd/Us / k · E/(1+ ν) · Wt
Weitere Informationen in: kb-festigkeitslehre.pdf
Zur Messung der Torsion werden Dehnungsmessstreifen mit +45/-45 Gitteranordnung eingesetzt.
Die Verbindung zwischen Gitter R1 und R2 bzw. R3 und R4 kann bereits auf dem DMS Träger erfolgen, so dass nur 3 Lötflächen benötigt werden.
Eine vereinfachte Installation, insbesondere bei Wellen mit großen Durchmessern (z.B. Schiffswellen, Generator-Antriebswellen) ist durch Anwendung einer DMS Vollbrücke 4x45° möglich.
Bei inhomogenen Spannungsverläufen, zum Beispiel bei der Installation von Dehnungsmessstreifen in geringem Abstand zu Keilverzahnungen, ist die Installation von 4 Messgittern am Umfang oder von 4 Doppelgittern in Serienschaltung zu empfehlen.
DMS Gitter zur Messung der Torsion
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